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DIE ALHAMBRA

13. - 14.Jh.

Die Alhambra, eines der größten und bedeutendsten Bauwerke der islamischen Kunst in Europa, krönt die Sabika, die höchste Erhebung Granadas. Wie alle Paläste muselmanischer Herrscher ist er in drei zwar unabhängige, aber zusammengehörige und miteinander verbundene Sektoren gegliedert:
  • den Mexuar, Sitz der Regierung und der Gerichtsbarkeit, dessen Zentrum der heutige "Patio de Machuca" war.
     
  • den Palacio des Comares oder Serail, der sich um den Myrthenhof gruppiert. Hier lagen die Repräsentationsräume des Emirs mit der "Sala de los Embajadores", auch Thronsaal genannt, und dem prächtigen, 45 m hohen Turm.
     
  • Der Harem schließlich umfaßte die Privatgemächer. Sein Zentrum war der "Patio de los Leones" oder Löwenhof, seine Fortsetzung der "Patio de Lindaraja".

Im Osten erstrecken sich ausgedehnte Gärten mit fließenden Gewässern über die Grenzen der Alhambra hinaus bis hinauf zum Generalife, wo der kleine Sommerpalast der Emire lag.

 

Beim Wandschmuck der Alhambra spielen Keramikverkleidungen eine große Rolle. Zuerst war es in Mosaiktechnik verlegte Keramik (Alicatado), später verwendete man glasierte Kacheln oder Majolika (Azulejos). Die Motive sind im allgemeinen sehr abwechslungsreich und bestehen aus einem Geflecht von Linien, die vieleckige Gitter und sternförmige Dekors ergeben. Als Farben herrschen Kobaltblau, Grün, Purpur, Gelbbraun und Elfenbein vor.

Man unterscheidet in der islamischen Ornamentik drei charakteristische Grundelemente:

  • den Attawrip, das ist die extreme Stilisierung pflanzlicher Motive.
     
  • den Lazo, auch Laceria genannt, das ist die Komposition aus Bändern, die Knoten bilden, sich ineinander verflechten und wieder entflechten.
     
  • Inschriften mit Gedichten, Lobsprüchen und religiösen Leitsätzen, die manchmal bis zur Unkenntlichkeit ornamentalisert werden.
Kostbar geschnitzte Holzdecke aus der "Cuarto dorado"

 

 

Holzdecke aus dem südlichen Arkadengang des Myrthenhofs

 

 

Fenster über einem Balkon in der "Sala de los Embajadores" im Serail des Nasridenpalasts. Die Gitter waren ursprünglich mit farbigen Glasfenstern gefüllt.

 

 

Wanddekor in der "Sala de los Embajadores" aus Kacheln und Stuck

 

 

Dekor über den Zwillingsfenstern in der "Sala de las dos Hermanas"

 

 

Epigraphie in der "Sala de las dos Hermanas" mit Versen des Dichters Ibn Zamrak

 

 

Stuckdekor in der "Sala de los Ajimeces"

 

 

Der Löwenhof, das Symbol der Alhambra, ist das Herz des Harems

 

 

Die zum Harem gehörenden königlichen Bäder