STREIFZÜGE DURCH DIE KUNSTGESCHICHTE

Sicherlich spielen Ornamente in nahezu allen Kulturkreisen und Epochen eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Unsere ornamentfeindliche Moderne übersieht dies allerdings gerne und verweist solche Schöpfungen in den tendenziell niederen Bereich des Schmückenden, toleriert sie nur als rahmendes und umspielendes Beiwerk. Hin und wieder gibt es allerdings auch Kristallisationspunkte, in denen das Ornament zum Widerhall und Ausdrucksmittel komplexer Vorstellungen und Gestaltungsabsichten wurde. Besonders auf diese Momente soll im folgenden, stellvertretend für andere, eingegangen werden.

Die Auseinandersetzungen folgen keiner Chronologie, sondern ergeben sich aus spontanem Interesse oder zufälligen Funden, sind also jederzeit in alle Richtungen erweiterbar.

Die oft versuchten Konstruktionen und Rekonstruktionen des Aufbaus entsprechen sicher nicht in allen Punkten mathematischen Regeln und Gepflogenheiten, lassen sich sicher auch noch vereinfachen oder exakter herleiten, aber dies mag man mir als Kunsterzieher nachsehen, der in teils ungewohnten Gewässern angelt.

Für konstruktive Vorschläge und weiterführende Anregungen bin ich im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten immer dankbar.

 

Bislang vorgestellt werden:
Ornamentik der islamischen Welt, besonders der Kultur der Mauren, wie sie uns in der Alhambra in Granada eindrucksvoll überliefert ist. Das religiös motivierte Bilderverbot führte die Ornamentkunst und damit die Geometrie zu beeindruckender Blüte.
In der Architektur und besonders im Maßwerk der Gotik drückt sich eine sehr differenzierte Zahlensymbolik aus, die in der Ordnung der Welt durch die Zahl den göttlichen Schöpfungswillen widerspiegelt.